MUSTERLÖSUNGEN ZUM QUIZ

Die Münzprägung der Römischen Republik

1. Welche Funktion sollte die Vereinheitlichung des Geldwesens für die römische Republik erfüllen?
Das vereinheitlichte Geldwesen sollte die zahlreichen eroberten Gebiete wirtschaftlich vereinen und die eigene ökonomische Unterlegenheit gegenüber den Rivalen ausgleichen. (reiche griechische Städte im Süden der italienischen Halbinsel und Karthago herrschte in Sizilien)

2. Wer waren die sogenannten Münzmeister?
Ein Dreimännerkollegium, dass für das Gießen und Schlagen von Gold, Silber und Bronze zuständig war.

3. Was ist das „aes rude“?
Bevor es ein einheitliches Münzsystem gab, handelten die Menschen der römischen Republik mit Rohkupfer, dem aes rude.

4. Wie nennt man das erste römische Geld und welche Erscheinung hatte es?
Das aes grave waren runde Kupfermünzen auf deren Vorderseite der doppelgesichtige Januskopf zu erkennen ist und Bearbeitungsspuren vom Abschlagen auf der Rückseite.

5. Warum führte die römische Republik die Didrachmen im 3. Jh. v. Chr. ein?
Die Römer konnten zu Beginn des 3. Jh. vor Chr. sich in den Süden der italienischen Halbinsel vorkämpfen und bis Mitte des Jahrhunderts mit den punischen Kriegen noch weiter ausbreiten. Da es zeitweise regelrechte Existenzkämpfe der Römer waren übernahmen diese das dort eingeführte Münzsystem der Griechen, die Didrachmen.

6. Welche Veränderungen lassen sich durch die Romanisierung der Didrachmen erkennen?
Münzprägestätte wurde Rom. (Schriftzug ROMA auf den Münzen) Die Symbolik der Münzen wurde den römischen nachempfunden. (Januskopf, Jupiterabbildung…) Der Münznominal wurde vereinheitlicht. (Einstellung lokaler Münzprägungen)

7. Welche Münzen wurden nach den Didrachmen eingeführt und warum?
Die Didrachmen sanken an Wert im griechischen Raum, deshalb führte die Römische Republik ein neues Münzsystem ein, den Denar. Dazu gehörte der Quinar (½ Denar) und der Sesterz (¼ Denar).

8. Was war auf den ersten Denaren abgebildet?
Die ersten Exemplare des Denars entsprachen einem typisch römischen Münzbild, wiesen jedoch einen eindeutig griechischen Stil auf. Sie zeigten auf dem Avers die Göttin Roma zusammen mit dem Wertzeichen. Auf dem Revers waren die galoppierenden Dioskuren mit eingelegter Lanze und der Abschnittslegende ROMA zu sehen.

9. Wieso dauerte es mehrere Jahrzehnte, bis sich die Abbildungen auf den Denaren veränderten?
Der Denar musste zunächst an Popularität gewinnen, um gesellschaftlich anerkannt zu werden. Erst als die Wiedererkennung des Nominals einzig durch die Münze selbst gesichert war, veränderten sich die Abbildungen regelmäßig.

10. Warum änderten die Münzmeister die Abbildungen auf den Denaren?
Die Münzmeister nutzen die Münzen, um ihre eigene Familiengeschichte abzubilden und ihr Geschlecht und seine erfolgreichen Taten darzustellen.

Die Münzprägung während des Bürgerkriegs zwischen Caesar – Pompeius – Octavian (49 – 30 v. Chr.)

1. Was beschreibt das Konzept der Legionsprägung?
Während des Krieges zwischen Cäsar und Pompeius entstand die sogenannte Legionsprägung. Es handelt sich dabei um Denare, die hergestellt wurden, um die Besoldung der Truppen in diesen Kriegen zu gewährleisten.

2. Was zeichnet die Legionsprägungen symbolisch aus?
Die Legionsprägungen repräsentierten ihren militärischen Hintergrund auch symbolisch auf den Münzen. Es wurden Waffen oder Zepter abgebildet sowie Bezug auf den römischen Pantheon genommen. Caesar bildete außerdem seine militärische Erfolge ab. Später nutzen auch die Feldherren das Konzept der Legionsprägung und bildeten sich selbst auf den Münzen ab.

3. Was war die Besonderheit am caesarischen Porträt?
Caesar war nach seinen Siegen zum Diktator auf Lebzeit ernannt worden und verlangte, sein Porträt auf die Münzen zu prägen. Bisher wurden nur verstorbene Imperatoren abgebildet und Caesar brach damit ein religiöses Tabu. Er nutze die Münzen als Symbol der Macht und war der erste Herrscher, der sich zu Lebzeiten auf Münzen abbildete.

4. Wie nutzten die Caesarmörder Brutus und Cassius und die Nachfolgeherrscher Lepidus, Octavian und Antonius die Münzprägeweise Caesars weiter für sich?
Nach der Ermordung Caesars ließen Brutus und Cassius ebenfalls Münzen mit ihrem Porträt prägen. Allerdings nutzen sie Symbole der alten republikanischen Ordnung und der Libertas, die die Tugendhaftigkeit ihrer Tat unterstreichen sollten. Nach ihrem Sieg prägten auch Lepidus, Octavian und Antonius Münzen mit ihrem Abbild. Da unter den drei Männern immer mehr Konflikte entstanden, legitimierten sie ihre individuelle Machtbasis auf den Münzen durch ihr jeweiliges Verhältnis zu Caesar.

Die Münzprägung der frühen Kaiserzeit

1. Warum führte Kaiser Augustus ein neues Münzsystem ein?
Das Münzwesen war in den Jahren zuvor durch die zahlreichen Unruhen und Kriege instabil geworden. Augustus wollte durch die Einführung eines neuen Münzsystems eine stabile Wirtschaft und Währung aufbauen. Außerdem fungierte das neue System auch zur Einigung des Volkes und seiner Anerkennung im übertragenen Sinne.

2. Welche Neuheiten beinhaltete das neue Münzsystem?
Die Gewichte des Denars und des Aureus wurden verringert. Wiedereinführung der Bronzewährung Aes/As mit der Prägung „SC“.

3. Wie nutze Augustus die Münzen als Nachrichtenmedium?
Augustus merkte schnell, dass sich die Münze schneller und in einem weiteren Radius als Schriften auf Papyrus verbreiteten. Er nutze die Münzen als Medium der kaiserlichen Selbstdarstellung in Form der Legitimierung seiner Herrschaft und auch die Präsentation seiner eigenen Person.

4. Welchen Einfluss hatten die Münzmeister auf die Münzprägung?
Die Münzmeister waren weiterhin für die Prägung der Münzen verantwortlich und in dieser sogar ziemlich freigestellt. Bereits zu Zeiten Caesars begannen die Münzbeamten nach den Vorstellungen einflussreicher Persönlichkeiten ihre Münzen zu gestalten. So fanden neben dem Porträt des Augustus auch die eigene Familiengeschichte und durchaus auch politische Zugeständnisse an die Oberschicht Roms Platz.

5. Wie lässt sich der Geldumlauf zu damaliger Zeit erklären?
Als Zahlungsmittel wanderten Münzen auch aufgrund staatlicher Aktivitäten, z.B. durch Tributzahlungen, Einkauf von Nahrungsmittel sowie durch die Zahlungen an das Militär. Außerdem kam es zu Deckungen von Bauprojekten, Beute und Entschädigungszahlungen, Lösegeldern, Schenkungen und Bestechungen. Zu guter Letzt kam das Geld auch durch den Handel in Umlauf und Reisende sowie Soldaten nutzen das an fremden Orten zu Zahlung.

6. Welche Erkenntnisse gibt es zum Geldumlauf der augusteischen Zeit?
Da Augustus eine Vereinheitlichung des Münzwesens veranlasste, lässt sich der Geldumlauf von Edelmetallmünzen zwischen den römischen Regionen nur schwer rekonstruieren. Ihre Bedeutung lässt sich vor allem für den Handel in außerrömischen Gebieten erkennen. Die Bronzemünzen werden als wichtigstes Kleingeld für den alltäglichen Gebrauch identifiziert und in verschiedenen lokalen Prägestätten hergestellt. Außerdem wurden diese zur Versorgung der militärischen Stätten genutzt.

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