FONTS FOR NUMISMATICS
Das Münzbild besteht aus der bildlichen Darstellung und der Umschrift. Beide müssen bei der anschließenden Publikation der Münze möglichst genau wiedergegeben werden. Ein besonderes Problem bereitete dabei die Wiedergabe der Legende, da sie oft ligierte Buchstaben und oder Symbole enthält. In den jeweiligen Publikationen finden sich spezielle Sonderzeichen, die in den gängigen Schriftarten der vorhandenen Schreibprogramme nicht und im Unicode-Zeichensatz nur teilweise und in sehr uneinheitlicher Form vorhanden sind.
Die Münzen, die in den Digitalen Denkmalatlas Niedersachsens einfließen werden mit der Open access-Datenbank KENOM bearbeitet. Dort werden Sonderzeichen als Codes eingegeben. In anstehenden Publikationen werden diese dann für Gewöhnlich durch individuell erstellte Zeichen ersetzt. Diese Arbeit, die in der Regel von den Layoutern übernommen werden, ist mühsam, langwierig und für die Herausgeber zumeist kostenintensiv.
Um hier Abhilfe zu schaffen wurde die Reihe Fonts for Numismatics ins Leben gerufen. Hier werden die Sonderzeichen, die in den wichtigsten Bestimmungswerken Verwendung finden, als Schriftarten für die Betriebssysteme Windows, Mac und Unix vorgelegt. Nach der Installation können die Fonts wie jeder andere Zeichensatz vergrößert, verkleinert, fett, kursiv oder unterstrichen dargestellt und beliebig mit anderen Schriftarten kombinierten werden. Zusätzlich können die Zeichen als skalierbare Vectorgraphiken (svg) mit jedem modernen Browser wie Firefox, Google Chrome, Microsoft Edge oder Safari betrachtet werden. Die Zeichensätze und Beleithefte stehen kostenlos zur Verfügung und unterliegen der Creative Common Licence 4.0.
Werz, Ulrich: RIC Fonts for Windows, Mac, and Unix, Hannover 2020 (76 Seiten, doi: 10.11576/NLD.00003) [Fonts for Numismatics 1].
In den Bänden des Roman Imperial Coinage (RIC), dem gängigen Referenzwerk für die römischen Reichsprägungen aus der Zeit von Augustus bis Zeno (31 v.Chr. – 491), werden rund 550 Sonderzeichen benutzt. Die verschiedenen Stempelstellungen und Legendenanordnungen lassen sich ebenfalls mit einer Vielzahl von geraden, halbrunden oder dreiviertelkreisförmigen Pfeilen darstellen.
Die Fonts für RIC mit dem zugehörigen Begleitheft können hier heruntergeladen werden. Die Nutzung ist kostenlos und Creative Common Licence 4.0 (CC BY) lizensiert.
Werz, Ulrich: Fonts of Gàbrici, E: La monetazione del bronzo nella Sicilia antica, Palermo 1927 – Mørkholm, O./Neumann, G.: Die lykischen Münzlegenden, Göttingen 1978 – Svoronos, J.-N.: Die Münzen der Ptolemaeer 1904-1908 – and Lorber, C.C.: Coins of the Ptolemaic Empire 1, New York 2018 for Windows, Mac, and Unix, Hannover 2021 (112 Seiten, doi: 10.11576/NLD.00004) [Fonts for Numismatics, Bd. 2].
Das vorliegende Heft beinhaltet die Fonts der Publikationen von Ettore Gàbrici (La monetazione del bronzo nella Sicilia antica, Palermo 1927), Otto Mørkholm / Günter Neumann (Die lykischen Münzlegenden, Göttingen 1978), Jean-N. Svoronos (Die Münzender Ptolemaeer / Ta nomὶsmata tou krὰtouς twn Ptolemaὶwn I-IV, Athen 1904-1908) sowie Catharine C. Lorber (Coins of the Ptolemaic Empire Part 1: Ptolemy I through Ptolemy IV, New York 2018). Alle Zeichen sind, entsprechend dem Leidener Klammersystem (https://de.wikipedia.org/wiki/Leidener_Klammersystem), auch mit Unterpunkt verfügbar.
Nach der Installation können die Sonderzeichen wie jeder andere Zeichensatz vergrößert, verkleinert, fett, kursiv oder unterstrichen dargestellt und beliebig mit anderen Schriftarten kombinierten werden.
Die Zeichen sind frei verfügbar und stehen hier kostenlos zur Verfügung (CC by 4.0).
Wenn doch was fehlt, ….. gibt es Abhilfe.
In dem kurzen Beitrag “Vom Bild zum Font – digitale Symbole und Zeichen erstellen” , der in Archaeologie online erscheinen ist, wird Schritt für Schritt gezeigt, wie noch nicht vorhandene Symbole und Zeichen, die als Bilder oder Umzeichnungen vorliegen, in digitale Fonts umgearbeitet werden können. (uw)