SONDENGÄNGERKURSE

Einsatz in einer germanischen Siedlung (Foto: Chr. Schmidt).

Schritt 1: Kontaktaufnahme des/der Interessierten mit dem/der für das jeweilige Suchgebiet zuständigen Archäologen/in bzw. der jeweils zuständigen Unteren Denkmalschutzbehörde bei den Landkreisen oder Kommunen. Sind dort keine Fachkräfte eingestellt, so wird das Benehmen mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege hergestellt und der/die zuständige Gebietsreferent/in einbezogen. In einem Gespräch ist zu klären, ob eine Zusammenarbeit im Sinne des Denkmalschutzes geplant ist. Wenn das Gespräch mit diesem Ergebnis endet, kann der zuständige Archäologe/die zuständige Archäologin bzw. der Vertreter/die Vertreterin der jeweils zuständigen Unteren Denkmalschutzbehörden mittels eines Schreibens die Teilnahme am Theoriekurs befürworten.

Schritt 2: Teilnahme am Theoriekurs des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege. Jeweils am ersten Freitag oder Samstag im Quartal, also Anfang März, Juni, September und Dezember, finden die Online-Theoriekurse zu Fragen des Einsatzes von Metallsonden zur Suche nach Bodendenkmalen statt. Nach einer Einführung in die Belange der archäologischen Denkmalpflege, juristische Vorgaben und Gefahren durch Kampfmittel im Boden wird anhand ausgesuchter Beispiele das Zusammenspiel von Facharchäologie und Sondengängern erörtert. Weitere Themen sind die Handhabung von analogen und digitalen Karten, die Einmessung, Verpackung und Fundinventarisation, die Meldung der Funde sowie die Bedeutung der Fundnumismatik für die archäologische Wissenschaft. Darüber hinaus werden Suchstrategien diskutiert und Bestimmungsübungen angeboten.
Die Anmeldung erfolgt über die für Sie zuständige Untere Denkmalschutzbehörde. Das NLD sendet Ihnen eine Eingangsbestätigung und lädt zum nächsten freien Theoriekurs ein.
Nach dem Kurs erhalten Sie eine Teilnahmebestätigung.

Grabungstechniker Dietrich Alsdorf von der Stader Kreisarchäologie, der gerade den ersten römischen Solidus im Landkreis Stade entdeckt hat. Die Begehung erfolgte im Rahmen eines Forschungsprojektes mit dem NIhK Wilhelmshaven (Foto: D. Nösler).

Schritt 3: Teilnahme am Praxiskurs  Für die Teilnehmenden der Theoriekurse besteht die Möglichkeit, ergänzend an einem eintägigen Praxiskurs (jeweils an einem Sonnabend) teilzunehmen. Diese werden von Dr. Mario Pahlow, NLD Regionalreferat Lüneburg, koordiniert. Die Praxiskurse finden zumeist  in der Zeit zwischen Oktober und März statt, die Termine sind stark vom Wetter und der landwirtschaftlichen Nutzung der Prospektionsflächen abhängig. Der Ort für den Kurs wird – wenn möglich – so gewählt, dass die Teilnehmenden nicht zu weit fahren müssen. Die Prospektionsflächen werden vom Koordinator in Zusammenarbeit mit den vor Ort zuständigen Archäologinnen und Archäologen ausgewählt. In der Regel werden die Teilnehmenden 3 bis 4 Wochen vor Beginn des Kurses über Ort und Zeit informiert. Auch die Praxiskurse enden mit einer Teilnahmebestätigung.

Die Teilnahmebestätigungen sind wesentliche Grundlage für die Zulassung eines Antrages auf Suchgenehmigung. Sie selbst sind aber keine Genehmigungen zur Suche nach Kulturdenkmalen mit technischen Hilfsmitteln gemäß § 12 NDSchG und begründen auch keinen Rechtsanspruch auf Erteilung einer solchen. Eine Genehmigung zur Suche nach Kulturdenkmalen mit technischen Hilfsmitteln kann nur durch die zuständige Untere Denkmalschutzbehörde erteilt werden.

Zur Ausrüstung eines Sondengängers gehören auch Pinpointer, mit denen sich die Kleinfunde dann exakt aufspüren lassen (Foto: S. Schreiber).

Schritt 4: Der/die in diesen Kursen qualifizierte Antragsteller/in bewirbt sich mit den Bescheinigungen bei der für das avisierte Suchgebiet zuständigen Unteren Denkmalschutzbehörde um eine Suchgenehmigung. Ist die Untere Denkmalschutzbehörde nicht mit eigenem Fachpersonal ausgestattet, werden bei der Entscheidung die Fachleute des NLD einbezogen. Eine Suchgenehmigung wird zeitlich und räumlich begrenzt ausgestellt und ist an eine Berichtspflicht geknüpft.

Weitere Informationen werden während der Kurse vermittelt. (nld)

Kontakt: Sonden@NLD.Niedersachsen.de

Adressen der Unteren Denkmalschutzbehörden, Kommunalarchäologien und der Regionalreferate

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