Reinhard Kuhn

DAS PARADOXON DER LIMA-EDITION – NUMISMATIK UND HELDENTUM

Versuch der sozialgeschichtlichen Interpretation einer britischen Münzserie des 18. Jahrhundert

Der vorliegende Beitrag wurde in den Geldgeschichtlichen Nachrichten 2021, Heft 317, S. 276-286 veröffentlicht1. Das Interessengebiet des Autors, Reinhard Kuhn, früher niedergelassener Nervenarzt und nun numismatischer (Ruhestands-) Seiteneinsteiger ist die britisch-hannoversche Personalunion und ihr Umfeld, wobei sein Hauptanliegen der Verbindung der Numismatik mit dem sozio-kulturellen Kontext gilt. 

Ein abgeschlagenes Ohr, Auftakt zu neun Jahren Krieg
Als im März 1738 Handelskapitän Robert Jenkins im britischen Parlament sein in Alkohol konserviertes Ohr präsentierte und berichtete, es sei ihm 1731 von der spanischen Küstenpatrouille abgeschlagen worden (Abb. 1), löste das einen Aufschrei der Entrüstung aus – eine wohl ebenso eindrucksvolle wie kalkulierte Aktion, die ganz im Sinne der Opposition die antispanische Stimmung im Lande weiter anheizte. Zwar war der South Sea Company im Frieden von Utrecht 1713 mit dem Recht zum Sklavenhandel mit Spanisch-Amerika ein lukrativer Dreieckshandel ermöglicht worden. Aber man strebte nach einer weiteren Öffnung, denn gerade in der Karibik boten sich lukrative Wachstumschancen auch in Form von Zwischengewinnen und Frachtkosten.

Abb. 1: Englische Karikatur von 1738 auf den “War of Jenkin’s Ear”,  sie zeigt das vermeintliche Drangsalieren der Briten durch die Spanier“ (Abbildung: Wikipedia).

Die im Vertrag von Sevilla (1729) vereinbarten Kontrollen durch die spanische Küstenwache wurden als Einschränkung empfunden. Kaufleute aus Bristol äußerten z.B. die Befürchtung „fataler Konsequenzen für den Handel des Königreichs, wenn gegen Spanien nicht vorgegangen werde“.2 Spanien seinerseits war zu weiteren Zugeständnissen nicht bereit, da sein Handelsvolumen in der Karibik auch infolge des Schmuggels bereits deutlich geschrumpft war.3 Der britische Premier Robert Walpole (1676–1745) versuchte mit dem Vertrag von Prado nochmal eine friedliche Lösung zu erreichen4, fand dafür jedoch im März 1739 keine Mehrheit im Unterhaus. Die beiderseitige Verweigerung von Ausgleichszahlungen ließ die Diplomatie scheitern und führte zum als „War of Jenkins‘ Ear“ bekannten Krieg. Dieser Krieg sollte England nicht die erhofften Erfolge bringen; ein bis dahin unbekannter Marineoffizier, George Anson (1697–1762) (Abb. 2), sollte in seinem Verlauf jedoch zu Ruhm, Reichtum und zu einer bis heute lebendigen numismatischen Ehrung gelangen: Der Verknüpfung seiner Person mit der sogenannten LIMA-Serie. Eine Verbindung, die zwar rein sachlich gesehen mit größter Wahrscheinlichkeit nicht zutrifft, sich aber dennoch in der numismatischen Literatur festgesetzt hat. Sie soll in diesem Beitrag kritisch hinterfragt und diskutiert werden, auch im Zusammenhang mit weiteren hierbei relevanten britischen Prägungen.

Abb. 2: Bildnis von George Anson, 1. Baron Anson (Foto: Wikipedia).

Die Münzen
Die unter Georg II. (1683–1760) von 1745 bis 1746 geprägte Serie umfasst die Nominale Six Pence (ca. 3,0 g, 20 mm), Shilling (ca. 5,9–6,0 g, 25 mm), (Abb. 4), Half Crown (ca. 15,0 g, 33 mm) und Crown (ca. 30,1 g; ca. 38 mm) in Silber sowie Half Guinea (ca. 4,1 – 4,2 g; ca. 20 mm), Guinea (ca. 8,35–8,4 g, ca. 25–26 mm) und Five Guineas (ca. 41,8 g, 37 mm) (Abb. 5) in Gold – die üblichen Formate und Gewichte; die Feingrade betrugen bei Silber 92,5 % sowie bei Gold 22 k.
Auch das Münzbild entspricht abgesehen vom Zusatz „LIMA“ dem regulärer Prägungen: Der Avers zeigt das Herrscherporträt nach links, bei den Silberstücken das 1743 eingeführte „Ältere Brustbild“, beim Fünf-Guineas Stück das „Ältere Porträt“ sowie bei Guinea und Half Guinea einen „Intermediär Typ“.

Abb. 3: Zusatz LIMA unter dem Herrscherporträt (Foto: Detail aus Abb. 5).

Die Umschrift lautet links unten beginnend „GEORGIUS • II • DEI • GRATIA •“, dazu der Zusatz „LIMA“ unter dem Porträt (Abb. 3). Der Revers stimmt gänzlich mit den regulären Kursmünzen überein und zeigt die jeweils gekrönten ins Kreuz gestellten Wappenschilde für Britannien (seit der Vereinigung von England und Schottland 1707 der „Post-union“ Typ mit einem gemeinsamen Wappenschild für beide Landesteile), Frankreich (theoretischer Anspruch), Irland und Hannover, dazu zentral der Stern des Hosenbandordens (bei den Goldprägungen finden sich die vier Teilwappen zum Schutz vor Fälschungen zu einem Wappenschild vereint). Die Umschrift – beginnend bei 12 Uhr – „45 (bzw.46) • M • B • F • ET • – H• REX • F • D • B • – ET • L • D • S • R • I • – A • T • ET • E • 17“ steht für „M(agnae) B(ritanniae) F(ranciae) ET H(iberniae) REX F(idei) D(efensor) B(runsvigensis) ET L(uneburgensis) D(ux) S(acri) R(omani) I(mperii) A(rchi) T(hesaurarius) ET E(lector)“, deutsch „König von Großbritannien, Frankreich und Irland, Verteidiger des Glaubens, Herzog von Braunschweig und Lüneburg, des Heiligen Römischen Reiches Erzschatzmeister und Kurfürst“. Bei Crown und Half-Crown findet sich eine Randschrift, „ANNO REGNI • DECIMO NOVO • DECUS • ET • TUTAMEN •“, zu Deutsch „19. Regierungsjahr, Zier und Schutz“. Das 19. Regierungsjahr wird sowohl auf den Münzen von 1745 wie 1746 angegeben. Der Tag der Thronbesteigung war der 22. Juni (1727), die Prägungen erfolgten somit im zweiten Halbjahr 1745 bzw. dem ersten Halbjahr 1746. Die Entwürfe gehen mit großer Wahrscheinlichkeit auf den Chefstempelschneider Johann Sigismund Tanner (1705–1775) zurück.

Abb. 4: Lima Shilling Old Bust, 1745. 25 mm, Ag, 6,0 g, Seaby 3703.
Abb. 5: Lima Five Guineas Old Head, 1746. 37 mm, Au, 41,72 g, Seaby 3665.

Eine Metallanalyse bei vier Münzen der LIMA-Edition – einer Half-Crown, zwei Shillings und einem Six-Pence, alle 1745 – ergab durchgängig einen der Norm entsprechenden Silbergehalt zwischen 93,5 und 94,7 %.5 Der Bleigehalt lag zwischen 0,17 und 0,26 %, Bismut zwischen 0,01 und 0,02 %. Das Blei-Bismut–Verhältnis beträgt somit etwa 10:1 entsprechend natürlichen Gegebenheiten im Sinne von „bergfrischem“ Metall. Die Werte für Kupfer lagen zwischen 5,0 und 6,1 %, für Arsen zwischen 0,04 und 0,08 % und für Zink zwischen 0,03 und 0,07 %. Gold wurde bei einer Nachweisgrenze von 0,005 % nicht nachgewiesen, ebenso wenig Antimon, letzteres hätte im positiven Fall auf den Harz als Ursprung hinweisen können.6

Zur Forschungsgeschichte des Zusammenhanges der LIMA-Serie mit Anson
Die Auffassung, dass die Münzen der LIMA-Serie aus dem von Anson 1743 vor den Philippinen erbeuteten Silber geprägt wurden, ist weit verbreitet. Im Standardverzeichnis englischer Münzen von Philip Skingley ist vermerkt:7 „Some of the treasure seized by Admiral Anson during his circumnavigation of the globe, 1740-4, and by other privateers, was made into coin, which had the word LIMA below the king’s bust to celebrate the expedition’s successful harassment of the Spanish Colonies in the New World”, ohne nähere Angaben zu den „privateers”.
Für Glyn Williams scheint in seiner ausführlichen und umfassend recherchierten Beschreibung von Ansons Reise der Zusammenhang zwischen Ansons Beute und den Münzen der Lima-Serie außer Frage zu stehen, vielleicht da 1744 zunächst eine Prägung mit der Aufschrift „ACAPULCO“ geplant worden sei, vermutlich hatte man dabei aber noch an ein deutlich kleineres Volumen gedacht. Seine eigenen Ausführungen zur Verteilung der Prisengelder hätten Williams in Hinblick auf das Volumen der späteren LIMA-Serie nachdenklich machen können.8 Bei Eberhard Link heißt es „… ein Teil davon [sc. Ansons Silberbeute] wurde für die umfangreiche Silberprägung des übernächsten Jahres verwendet“.9 Ähnlich äußert sich Juliana Chard in ihrem Blog „Lima Coins of Georg II 1745 – 1746“: „It was decided that the silver would be sent to the Royal Mint to be coined…” und weiter: „Coins struck from the captured silver bears the word ‘Lima’ below the King’s portrait”. Daneben verweist auch Chard auf das enorme Prägevolumen der Serie und sieht darin den Grund für den im Vergleich zu regulären Prägungen eher niedrigeren heutigen Handelspreis der Lima-Münzen trotz deren Beliebtheit.

Abb. 6: Jim Duncan, Enigma of Lima (http://www.mernick.org.uk/lnc/talks/lima.htm).

Anders Jim Duncan vom London Numismatic Club, er äußert in seinem Blog „The Enigma of Lima“ (Abb. 6) Zweifel am Zusammenhang der Lima-Serie mit Ansons Beute, denn diese habe man – soweit nicht schon während des Aufenthalts in Kanton ausgegeben – entsprechend den Statuen der Navy gänzlich für Prisengelder verwenden müssen. Seine These geht dahin, dass die verwendeten Münzmetalle von der Erbeutung zweier französischer Schatzschiffe stammten und die fehlerhafte Zuweisung zu Anson sich bis auf ein von Thomas Snelling 1762 herausgegebenes Münzverzeichnis zurückverfolgen lässt. Und Callao, der Hafen Limas, habe als Ausgangshafen der erbeuteten Schiffe zur Entscheidung für die Aufschrift „LIMA“ geführt.10

Der Krieg in der Karibik – Vernons Medaillen
Doch zunächst zurück ins Jahr 1739. Ab dem Sommer liefen die Planungen zur Vorbereitung eines Seekrieges gegen die spanischen Überseebesitzungen mit Schwerpunkt im Bereich der Karibik.11 Nach einem misslungenen Überraschungsangriff auf La Guiara (einen bedeutenden Handelshafen im heutigen Venezuela) im Oktober 1739 gelang es Admiral Edward Vernon (1684–1757) einen Monat später den Silberumschlaghafen Portobelo im heutigen Panama einzunehmen und zu zerstören.12 Der Erfolg löste in England große Begeisterung aus – es wurde gefeiert, Straßen wurden umbenannt, James Thomson schrieb das berühmte Lied „Rule Britannia!.13 Gleich eine ganze Reihe von Medaillen griff diese Stimmungslage auf und verstärkte sie – Christoph Eimer führt in seinem Katalog 6 Typen auf (Nr. 547–552); tatsächlich dürften es noch mehr gewesen sein.

Abb. 7: Medaille von 1739 auf die Einnahme Porto Bellos. 37,5 mm; Bronze, 13,3 g. Avers: Admiral Vernon nach rechts, das Schwert in der rechten Hand, den Kommandostab in der linken, rechts eine Kanone, links ein Schiff; Umschrift: THE • BRITISH • GLORY • REVIV‘ D • BY • ADMIRAL • VERNON; Revers: sechs Schiffe beim Eindringen in den Hafen von Portobelo. Umschrift: HE • TOOK • PORTO • BELLO • WITH • SIX • SHIPS • ONLY; im Abschnitt das Datum NOV • 22 • 1739.

Ein typisches Motiv präsentiert Abbildung 7: Auf dem Avers zeigt sich Vernon in stolzer Pose in seinem Mantel, für den er bis heute bekannt ist.14 Die Umschrift auf dem Avers besagt, dass er „Die britische Ehre wiederherstellte“ und das, laut Revers „mit nur 6 Schiffen“. Er tritt hier als Vertreter der nationalen Sache und einer augenscheinlich erfolgreichen aggressiv-expansionistischen Außenpolitik auf, der Feind erscheint chancenlos.
Der Umstand, dass bewusst ein zwar symbolträchtiges aber eben auch schwach verteidigtes Ziel gewählt worden war15, war dabei der Allgemeinheit wohl kaum bekannt. Zudem hatte man nur geringe Beute gemacht, da das meiste Silber rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden war. Auch die Zerstörung der Hafenanlagen hatte keine sonderliche Bedeutung mehr, da die Silbertransporte inzwischen auf andere Routen verlagert worden waren – via Cartagena oder direkt ab Lima. Der leichte Erfolg hatte vielmehr den nicht ungefährlichen Nebeneffekt, den Gegner noch mehr zu unterschätzten, was sich schon bald vor Cartagena 1741 rächen sollte. Ein englischer Sieg dort schien nur noch eine Frage der Zeit, eine Medaille (Abb. 8) auf die Einnahme zweier vorgelagerter Bastionen zeigt Vernon noch siegesgewiss.

Abb. 8: Medaille von 1741 auf die Einnahme zweier Außenbastionen. 37,5 mm; Bronze, 13,3 g. Avers: Admiral Vernon nach links, Kommandostab in der Linken, im Hintergrund Silhouette der Stadt Cartagena de Indias, davor Schiffe. Umschrift: ADMIRAL • VERNON • VEIWING • THE • TOWN • OF • CARTHAGANA • 1740:1; Revers: Kriegsschiffe vor den Forts Sankt Joseph und Sankt Jago mit Stadtsilhouette im Hintergrund; Umschrift: THE • FORTS • OF • CARTHAGENA • DESTROYD • BY • ADm • VERNON • 1741, Eimer 558.

Dann aber blieb der Angriff stecken und wurde schließlich abgebrochen. Medaillen auf die Unterwerfung des spanischen Kommandanten, Blas de Lezo y Olavarrieta (1689–1741), die schon im Vorfeld geprägt worden waren, mussten wieder eingezogen werden (Abb. 9).

Abb. 9: Medaille von 1741 auf die Einnahme von Carthagena, Bronze. Avers: Admiral Blas de Lezo y Olavarrieta (Don Blass) kniet vor Vernon. Revers: Sechs Schiffe fahren in den Hafen von Portobello ein.

Die Schlacht bei Dettingen – ein Sieg und seine numismatische Umsetzung
Die Rückkehr von Vernons Flotte 1742 markierte das Ende größerer britischer Operationen in der Karibik. Mit dem Beginn der Schlesischen Kriege Ende desselben Jahres gelangten die Ereignisse auf dem europäischen Kontinent wieder verstärkt in den Fokus. Aus britischer Sicht galt es Zusicherungen gegenüber Kaiser Karl VI. (1685–1740) hinsichtlich der Thronfolge seiner Tochter Maria Theresia (1715–1780) zu entsprechen, dieser hatte seinerseits im Gegenzug auf die Gründung einer eigenen Ostindien–Kompanie verzichtet. Zum anderen stand der preußische König Friedrich II. (1712–1786) im Bündnis mit Frankreich, Englands Hauptrivalen hinsichtlich wirtschaftlicher und kolonialer Expansion. In dem Zusammenhang war auch eine Besetzung Hannovers als Faustpfand zu befürchten.16

Abb. 10: König Georg II. in der Schlacht von Dettingen (Foto: Wikipedia).

In den Parlamentswahlen 1741 gewannen die Kriegsbefürworter17 an Einfluss, Anfang 1742 trat der Premierminister Robert Walpole zurück und im Winter 1742/43 wurde gemeinsam mit Österreich die „Pragmatische Armee“ aufgestellt. Im Juni 1743 gelang dieser Armee unter der persönlichen Führung des Königs von England der Sieg über ein französisches Heer bei Dettingen (Abb. 10), eine militärische Bedrohung des Kurfürstentums war damit abgewendet und Österreich vorübergehend entlastet. Georgs Unerschrockenheit im Verlauf der Schlacht löste in England einen Freudentaumel aus, er war nun der bewunderte Held. Der Erfolg selbst hingegen wurde in England zwiespältig aufgenommen und von der Opposition heruntergespielt, viele standen dem Engagement auf dem Kontinent zurückhaltend gegenüber und sahen Englands Zukunft vorrangig in der Beherrschung der Weltmeere.

Abb. 11: Medaille von 1743 auf Dettingen. 66 mm, Au, 173,7 g; Ag, 75,8–146 g. Avers: GEORGIVS • II • D • G • MAGN • BRIT • FR • ET • HIB • REX • FID • DEF. Revers: LIBERTAS • FAVORE • DEI • ET • VIRTVTE • MILITIS • RESTITVTA (die Freiheit wurde durch Gottes Gnade und die Tapferkeit des Heeres wiedergewonnen). Brockmann 888; Eimer 575.

Die numismatische Lösung für diese ambivalente Situation wirkt geradezu genial: Auf eine Ausprägung von Medaillen im großen Stil wurde verzichtet und somit eine Herausstellung der Schlacht selbst vermieden. Lediglich eine einzige und zudem eher einfach gehaltene Medaille wurde in England geprägt und das in sehr geringer Stückzahl (Eimer 576). Öffentlichkeitswirksamkeit dürfte sie nicht erlangt haben.18 In Deutschland hingegen wurden immerhin vier verschiedene Medaillen angefertigt, aber auch sie allesamt nur in kleiner Stückzahl. Die von Daniel Haesling in Hamburg gestaltete erscheint indes erwähnenswert (Abb. 11). Sie präsentiert auf dem Avers Georg II. mit sichtlichem Stolz im Gesicht und der Revers zeigt ihn hoch zu Ross vor seiner in geordneter Gefechtsformation aufmarschierenden Truppe. Da Haesling auch die Medaille auf die Vermählung seiner Tochter Luise (1724–1751) mit dem dänischen Kronprinzen am 10. November 1743 anfertigte, wird sicher zu Recht vermutet, dass diese Medaille von Georg II. selbst beauftragt wurde.19 Aber auch von ihr sind nur wenige Exemplare bekannt; so dürfte es sich eher um ein persönliches Erinnerungsstück Georgs an den Sieg handeln und man kann vermuten, dass er hier so zu sehen ist, wie er sich selbst am liebsten sah.

Abb. 12: Crown, 1743, 39 mm, Ag, 29,7 g. Zur Umschrift siehe Abschnitt „Die Münzen“.

Andererseits bot es sich an, die schlagartig gute Publicity des Königs in der angespannten Lage für den nationalen Zusammenhalt zu nutzen. Immerhin stand eine direkte Kriegserklärung Frankreichs an England mit unkalkulierbaren Risiken bis hin zu einer französischen Invasion zu befürchten. Der enge zeitliche Zusammenhang zwischen der Schlacht von Dettingen am 27. Juni 1743 und der Einführung eines neuen Porträttyps auf den Kursmünzen ab zweitem Halbjahr 1743 (ausweislich der Randschrift auf Crown und Half–Crown) spricht deutlich für diese Zusammenhänge: Der Typ des „Old Head“ für die Goldprägungen bzw. „Old Bust“ für die Silbernominale zeigt Georg II. im Vergleich zum vorherigen „Young Head“ zwar weniger dynamisch, dafür stehen jetzt Gelassenheit, Selbstsicherheit und Optimismus im Vordergrund, mit dem Resultat eines betont souverän–sicheren und staatsmännischen Ausdrucks. Die Ergebnisse einer metallurgischen Analyse einer Crown–Münze von 1743 (2. Halbjahr; Abb. 12) sprechen dafür, dass diese Botschaft möglichst rasch verbreitet werden sollte: Bei einem regulären Silberanteil von 93,3 % und normalen Wert für Bismut von 0,04 % weisen die erhöhten Werte für Blei (2,11 %) und Zink (0,14 %) auf die Nutzung von mehrfach verschmolzenem, älterem Silber hin und darauf, dass auf ein Aufreinigen zur Vermeidung von Silberverlusten verzichtet wurde.20 Dies ist ein deutlicher Hinweis auf Engpässe bei der Silberversorgung, die es in Anbetracht der Lage zu überbrücken galt. Tatsächlich ließ die Kriegserklärung Frankreichs nicht mehr lange auf sich warten, sie erfolgte im Januar 1744.
Hingewiesen werden kann in dem Zusammenhang auch darauf, dass in der Münzprägung des Kurfürstentums die altersgemäß veränderte Physiognomie erst deutlich später und nicht gleichmäßig für alle Nominale eingesetzt wurde21 und dass in England selbst auf eine ikonographische Anpassung auf den Nominalen unterhalb des Six-Pence Stücks verzichtet wurde. Beides spricht dafür, dass propagandistische Aspekte in Bezug auf die britische Bevölkerung bei der Neugestaltung der Kursmünzen im Vordergrund standen.

Ansons Reise um die Welt
Der Zufall wollte es, dass fast zeitgleich mit dem Sieg bei Dettingen am anderen Ende der Welt, vor den Philippinen, George Anson mit der Erbeutung einer spanischen Silbergaleone (siehe unten) ebenfalls ein großer Erfolg gelang. Mit seiner Flottille, die aus sechs Kriegsschiffen bewaffnet mit 8 bis 60 Kanonen22, einem Versorgungsschiff sowie 1.900 Mann Besatzung bestand, hatte er erst mit einiger Verzögerung im September 1740 in Richtung Pazifik aufbrechen können (Abb. 13).

Abb. 13: Ansons Route bei seiner Reise um die Welt (Graphik: Wikipedia).

Die Reise verlief bald dramatisch. Die Mannschaft bestand zum großen Teil aus behinderten Veteranen und unerfahrenen Rekruten, die den Strapazen nicht gewachsen waren. Insgesamt verloren etwa 1.400 Mann ihr Leben, zumeist durch Skorbut, Dysenterien, Malaria und schwerste Erschöpfungszustände. Heftigste Stürme um Kap Hoorn konnten nur durch nahezu übermenschliche Leistungen überstanden werden, zwei Schiffe mussten umkehren, ein weiteres, die „Wager“, erlitt Schiffbruch. Ab Juan Fernandez, der Robinson Crusoe–Insel, Sammelpunkt nach der Umrundung des Kaps, standen für die drei verbliebenen Schiffe – der Versorger wurde aufgegeben – insgesamt weniger Männer zur Verfügung als üblicherweise für ein einziges. Immerhin konnten sich die Mannschaften dort regenerieren, die Schiffe in Stand setzen und schließlich die Mission fortsetzen. An die Erfüllung der ursprünglich weitgespannten Aufträge war indes kaum noch zu denken – den spanischen Schiffsverkehr im Pazifik zu stören, Orte wie Callao, Lima oder Panama einzunehmen, Aufstände in den dortigen Kolonien gegen die spanische Krone anzuzetteln, auf neue probritische Regierungen hinzuwirken und eine Verbindung zu Vernon über den Isthmus von Panama herzustellen, zumal man aus erbeuteten spanischen Dokumenten von Vernons Scheitern erfuhr.23

Nachdem die Eroberung einiger spanischer Handelsschiffe vor der südamerikanischen Pazifikküste und die Einnahme und Plünderung Paitas, einer kleineren peruanischen Hafenstadt, Beute im Gesamtwert von etwa £ 70.000 erbracht hatte – ein in Anbetracht der ursprünglichen Erwartungen und der vorangegangenen Anstrengungen und Verluste kaum befriedigendes Resultat – war Ansons Ziel nun die Erbeutung einer „Acapulco-Galeone“. Spanien betrieb mit diesen Acapulco-Galeone genannten Schiffen seit ca. 1570 einen regelmäßigen, jährlichen Pendelverkehr zwischen Manila und Acapulco; über die Landbrücke via Veracruz ging es dann weiter nach Spanien.24 Zweimal war es britischen Freibeutern gelungen eine dieser Galeonen zu erbeuten – 1587 Thomas Cavendish (1555–1592) und 1709 Woodes Rogers (1679–1732). Die anschließend in London präsentierten Schätze machten aus der Südsee einen sagenumwobenen Ort unerschöpflicher Reichtümer, tatsächliche oder fiktive Abenteuerberichte wie Daniel Defoes „Robinson Crusoe“ (erschienen 1719) regten die Phantasien weiter an.

Abb. 14: Vigo, Shilling, 1703. 25 mm, Ag, 5,91 g, Avers: Porträt nach links. Umschrift: ANNA • DEI • GRATIA sowie unter dem Porträt VIGO, Revers: Prae–Union Wappenschild mit getrenntem Wappen für England und Schottland. Umschrift: MAG • BR • FRA • ET • HIB • REG • 1703. Seaby 3586.

Vor Acapulco lauerten die Briten Anfang 1742 noch vergeblich, denn die Spanier hatten Verdacht geschöpft und ihr Schiff zurückgehalten. Im April 1743 entschloss sich Anson von Macau aus zu einem nochmaligen Versuch vor den Philippinen. Diesmal mit Erfolg: Am 20. Juni 1743 konnten sie die randvoll mit Silber beladene „Nuestra Señora de Covadonga“ erbeuten – 1313843 Acht-Reales Stücke und 35682 Unzen. Mit dieser Fracht im Gesamtwert von etwa £ 350.000 – 400.000 erreichten sie mit dem Flaggschiff, der – einzig verbliebenen! – Centurion, am 15. Juni 1744 England. Endlich hatte die Navy wieder einen Erfolg vorzuweisen, wenn auch unter erheblichen Opfern. Auf 32 Wagen wurde die Beute im Triumph durch die von zahlreichen Zuschauern gesäumten Straßen Londons zum Tower transportiert. Anson wurde vom König empfangen, zum Konteradmiral befördert und erlangte einen Parlamentssitz. Die Reise wurde zum Gegenstand zahlreicher Publikationen.25 Auf die Prägung einer Medaille wurde jedoch verzichtet, vielleicht da anfangs eine Münzserie mit der Aufschrift „ACAPULCO“ geplant wurde, in Anlehnung an die VIGO-Serie unter Queen Anne (1665–1714) (Abb. 14).26

Abb. 15: Acht Reales, 1743, Münzstätte Mexiko City. 38,5 mm, Ag, 26,7 g. Avers: Wappen und Umschrift PHILIP • V • D • G • HISPAN • ET • IND • REX. Im Feld links MF, rechts 8. Revers: Zwei gekrönte und sich überdeckende Weltkarten zwischen zwei Säulen. Umschrift. UTRAQUE • UNUM. Münzzeichen für Mexiko City, das Prägejahr 1743 und Schriftband mit links PLUS, rechts ULTRA.

Auch ohne Medaille wurde Anson rasch zur Berühmtheit. Sicher hatte auch er hin und wieder ein wenig Glück benötigt: So entging die Centurion vor der Robinson Crusoe–Insel einem Zusammentreffen mit einem spanischen Kriegsschiff (was zu jenem Zeitpunkt für die Briten ungünstig ausgegangen wäre) nur dank fehlerhafter Karten. Eher zufällig wurde noch vor dem Gefecht mit der Covadonga bemerkt, dass das Schießpulver unbrauchbar geworden war; ein spanisches Kriegsschiff kam der Covadonga zu spät zu Hilfe und schließlich verhinderte kurz vor England Nebel die Entdeckung durch ein französisches Geschwader.
Davon abgesehen war der Erfolg der Mission aber ohne Zweifel Ansons Erfahrenheit, Ausdauer, Unerschrockenheit und Umsicht sowie seiner Führungskraft und Disziplin zuzuschreiben – Eigenschaften, die auch von der Presse wie dem „Universal Spectator“ gewürdigt wurden.27
Hinsichtlich der Provenienz des von der Covadonga erbeuteten, geprägten Silbers – in Frage kommen Mexiko oder Peru (mit Potosi oder Lima) – sprechen die historischen Fakten konsistent für Mexiko: Die dortige Münze war seit 1732 mit einem Balancierwerk ausgestattet und arbeitete auf hohem Qualitätsniveau (Abb. 15). In Potosi und Lima wurde noch das sogenannte „Schiffsgeld“ (Abb. 16), geschlagen, dieses war oft von dubioser Qualität28 und bei den Händlern in Manila unbeliebt. Auch übertraf die mexikanische Silberproduktion zu dem Zeitpunkt bereits die von Potosi.29

Abb. 16: Acht Reales, „Schiffsgeld“, 1707. Münzstätte Potosi. Ca. 31x32mm, Ag, 26,93 g. Avers: Wappen. Revers: Nominalwert zwischen zwei Säulen.

Aber war es tatsächlich – wie gern behauptet wird – dieses mexikanische von Anson erbeutete Silber, das für die „Lima-Serie“ verwendet wurde? Bei einer genaueren Analyse fallen mehrere Widersprüche auf. Als erstes ist die Verzögerung zwischen Ansons Rückkehr und dem Beginn der Prägung zu nennen. Mit der historisch und ikonographisch vergleichbaren VIGO–Serie war schon kurz nachdem die Flotte im November 1702 zurückgekehrt war begonnen worden; es existieren bereits Shillings mit der Jahreszahl 1702. Bei der LIMA–Serie hingegen wurde, wie oben erwähnt, erst über ein Jahr nach Ansons Rückkehr mit der Ausprägung begonnen. Und vorher, ebenfalls in der zweiten Hälfte 1745, wurden noch reguläre Half-Crowns sgeprägt.30

Der sozioökonomische Hintergrund für die Münzausgabe 1745 und 1746
Erst der Blick auf zwei ganz andere Ereignisse eröffnet eine plausible Erklärung für diese scheinbaren Ungereimtheiten: Die Erbeutung zweier französischer Schatzschiffe im Nordatlantik am 10. Juli 1745 und die Landung Charles Edward Stuarts (1720–1788), des „Young Pretender“, am 23. Juli 1745 in Schottland (Abb. 17). Beide Ereignisse sind nicht nur zeitlich, sondern auch inhaltlich eng miteinander verknüpft: Nachdem ungünstiges Wetter eine für den Februar 1744 geplante französische Invasion verhindert hatte und der Landkrieg, nun mit Schwerpunkt im Bereich der Niederlande, keinen entscheidenden Durchbruch zugunsten Frankreichs erbracht hatte, suchte der französische König Ludwig XV. (1710–1774) eine andere Möglichkeit für eine Entwicklung zu seinen Gunsten – das Auffüllen der Kriegskasse mithilfe des verbündeten Spaniens, während die katholischen Stuarts, die vom französischen Exil aus weiterhin Anspruch auf den englischen Thron erhoben, gleichzeitig eine zweite Front im Rücken des Hauptgegners eröffnen sollten. Letzteres schien zunächst aufzugehen: Charles Edward Stuart, genannt Bonnie Prince Charlie, Sohn des im französischen Exil lebenden Thronprätendenten James Francis Edward Stuart (1688–1766), fand die erhoffte Unterstützung bei den Highland–Clans, konnte eine schlagkräftige Armee aufstellen und mit dieser fast ganz Schottland und große Teile Nordenglands unter Kontrolle bringen.

Abb. 17: Bonnie Prince Charlie (Foto: Wikipedia).

Zwar war König Georg II. nicht sonderlich populär – er galt als eher zurückgezogen, schwierig, zu einseitig den Whigs zugetan und zu sehr an Hannover interessiert31 – dennoch war er für die überwiegende Mehrheit der Briten der Garant einer stabilen Entwicklung, und kaum jemand wünschte sich die Stuarts zurück. Neben der Furcht vor einem neuerlichen Bürgerkrieg lassen sich für die Ablehnung der Stuarts drei wesentliche Gründe ausmachen, die im Folgenden ausführlicher erläutert werden sollen:

a) Ablehnung des Katholizismus
Zunächst ist eine bis auf Heinrich VIII. (1491–1547) zurückreichende und lebendig gehaltene Ablehnung des Katholizismus, dem Glauben der Stuarts, zu nennen. Schrecken wie etwa unter der „Bloody Mary“ genannten Königin Maria I., die Bartholomäusnacht oder die spanische Inquisition waren jedem Briten wohlvertraut. Alljährlich gedachte man der Verhinderung des von Katholiken angezettelte Gun Powder Plots und es wurden – bis 1859 – Dankgottesdienste am 30. Januar auf die Hinrichtung des katholischen Königs Karl I. (1600–1649) abgehalten. Zudem galt die Bevölkerung katholischer Länder den Briten als rückständig, abergläubisch und unfrei. Umso mehr schätzte man die eigenen politischen Freiheiten, das Recht des Parlaments den König zu wählen sowie die Möglichkeit selbst Einfluss auf Abgeordnete nehmen zu können. Und in religiöser Hinsicht sah man sich in Parallele zu Israel als zweites von Gott erwähltes Volk.32 Ein typisches Beispiel für diese Einstellung zeigt Luke Sullivans (1705–1771) Stich „Der Marsch der Garde nach Finchley“ nach einem Gemälde von William Hogarths (1697–1764) (Abb. 18).33 Ebenso aber fand die gefühlte Sonderstellung Britanniens in Musik34 und Literatur35 ihren Niederschlag, womit die Kunst auch zur Formung des englischen Nationaltypus, repräsentiert durch die Figur des „John Bull“, beitrug, der sich durch Realismus, Nützlichkeitsdenken und individuelles Selbstbewusstsein auszeichnete.36

Abb. 18: Stich von Sullivan nach Hogarths Gemälde „The March on Finchley“ 1745.

b) Die wirtschaftliche Entwicklung Englands in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts
Daneben hatte sich die wirtschaftliche Situation in England und den schottischen Lowlands in den ersten Dekaden des 18. Jh. in grundlegender Weise geändert. Aus einer Subsistenzwirtschaft hatte sich eine landesweit vernetzte Konsumgesellschaft entwickelt. Das Beispiel eines Ladeninhabers aus Kirkby Stephan, einer Kleinstadt im Nordwesten Englands, illustriert sehr schön das bereits enggestrickt Netz des britischen Binnenhandels37, und etwa 50 % seiner Verkäufe wurden dabei über unbare Zahlungsmodi wie Kredit, Wechsel, Schuldschein oder Hypothek abgewickelt. Hauptursache für diese Art der Finanzierung war die notorische Unterversorgung mit Silbergeld insbesondere kleiner Nominale – Arbeitern konnte ihr Lohn häufig nicht regelmäßig ausgezahlt werden, sondern fallweise in großen Münzen oder über Kredite bei örtlichen Händlern. „Funding“ (ähnlich dem heutigen Crowdfunding) im Rahmen von Gesellschaften oder „Subscription“ boten wiederum auch wenig Vermögenden die Möglichkeit, sich an größeren Unternehmungen zu beteiligen38 – insgesamt war so nahezu jeder in ein Netz wechselseitiger finanzieller Abhängigkeit und Interessen eingebunden. Dieses System erleichterte Investitionen, förderte das Selbstbewusstsein und wirkte auf ein positives Verhalten hin, schon im Interesse der eigenen Kreditwürdigkeit.39 In Krisenzeiten zeigte sich allerdings seine Fragilität: Geldgeber wollten so rasch wie möglich ihre Außenstände sichern, was so manchen in existenzielle Bedrängnis brachte. Eine gewisse Absicherung boten die Einbindung in Clubs, Logen und ähnliche Vereinigungen und zuverlässige, aktuelle Wirtschaftsinformationen in den Zeitungen.40
Dieses landesweit etablierte Geflecht reger Waren–, Finanz– und Informationsflüsse wurde durch die Invasion von 1745 naturgemäß erheblich gestört und davon waren – wie gesagt – auch und gerade die Angehörigen der unteren Schichten betroffen. Diese mussten selbst um ihr Weniges in einer für sie ohnehin angespannten Lage fürchten.41 Ihre wirtschaftliche Lage war also direkt von politischer Stabilität abhängig.

c) Die Einstellung zu Überseehandel und Empire
Ein weiterer bedeutender Punkt war die Haltung zu Überseehandel und dem weiteren Ausbau des Empire (Abb. 19). Sicher nicht zu Unrecht sah die Mehrheit der Briten hierin einen Grundpfeiler für ein weiterhin dynamisches Wachstum von Wirtschaft und Wohlstand; denn selbst wenn der Anteil des Überseehandels am Nationaleinkommen nur bei etwa 15 % lag, brachte er doch gerade die entscheidenden Impulse – ein Teeservice von Royal Dalton & Co. etwa machte sowohl im Binnenhandel wie für den Export nur Sinn, wenn Tee und Zucker verfügbar waren usw. Zum anderen stellten die Kolonien einen willkommenen Absatzmarkt für die eigenen Industrieprodukte dar.42 Dagegen waren die Stuarts nicht nur an Welthandel und Empire wenig interessiert, sondern im Falle ihrer Machtübernahme waren infolge ihres Verhältnisses zu Frankreich sogar Rücksichtnahmen gegenüber diesem höchst ungeliebten Konkurrenten zu befürchten. In Neuengland befürchtete man als schlimmsten Fall sogar Charles Edward Stuart könnte im Falle seines Sieges alle Kolonien den Franzosen überlassen.43

Abb. 19: Britische Seehandelsrouten zwischen 1750 und 1800 (Karte: James Cheshire, Spatial Analysis; The Guardian 13.04.2012).

So wundert es nicht, dass Charles außer im schottischen Hochland selbst bei der katholischen Bevölkerung kaum Unterstützung fand, sondern in den vorübergehend besetzten Orten überwiegend auf Distanz, Ablehnung, ja Hass traf.44 Allerdings erwiesen sich die im Lande stehenden Truppen für einen effektiven Widerstand gegen den Prätendenten als nicht ausreichend. Es galt stärkere Kontingente aufzustellen und das Vertrauen der Bevölkerung zu stabilisieren und damit gelangen wir zurück zur LIMA-Serie.

Französisches Gold und Silber für die LIMA–Serie?
Dem Bemühen der Regierung um mehr Rückhalt kam im Juli 1745 die Erbeutung zweier französischer Schatzschiffe im Nordatlantik zugute, der „Louis Erasmé“ und der „Marquis d’Antin“, durch John Morecock und James Talbot, Kapitäne zweier Privatschiffe auf dem Weg nach Neufundland (Abb. 20). Die beiden erbeuteten Schiffe hatten Edelmetalle im Wert von ca. $ 4.500.000, darunter Gold im Wert von $ 32.000, an Bord und gehörten zu einem Verband aus drei Schiffen auf dem Weg von Lima nach Frankreich44; das dritte Schiff konnte entkommen.

Noch vor der Ankunft der Schiffe in Bristol am 1. bzw. 2. Oktober 1745 hatten die Schiffeigner laut einer Mitteilung im „Gentlemen’s Magazine“ vom 16. September 1745 dem König ihren Prisenanteil in Höhe von £ 700.000 als Kredit angeboten. Nach Duncan war es dieses französische Silber, das für die LIMA-Serie verwendet wurde; denn Ansons Silber sei entsprechend der Regularien der Navy gänzlich als Prisengelder ausgezahlt worden.45 Auch die diesbezüglichen Angaben bei Williams sprechen für diese Einschätzung: Nach Abzug von Verfahrenskosten entfielen immerhin noch ca. £ 92.000 auf Anson, rund £ 33.000 zusammen auf die vier höchsten Offiziere und zumindest £ 300 auf jeden weiteren Anspruchsberechtigten – auch das noch ein Vielfaches eines durchschnittlichen Jahreslohns! Ein eventueller Rest konnte damit für das enorme Prägevolumen kaum ausgereicht haben. Auch die Goldprägungen wären mit Duncans These zwanglos vereinbar, während sich in Bezug auf Ansons Beute nirgends Gold erwähnt findet.46

Abb. 20: The Capture of the “Marquis d’Antin” and the “Louis Erasmé”, von Charles Brooking, Öl auf Leinwand, 33 × 48,3 cm (Foto: Wikipedia).

Entgegen den Angaben in der Literatur hinsichtlich eines charakteristischen Unterschiedes zwischen mexikanischem und peruanisch-bolivianischem Silber aufgrund einer für Mexiko spezifischen „Verunreinigung“ mit Gold47 erbrachte eine eigene kleine Analyseserie des Autors für exemplarische Stücke der LIMA-Serie aber auch für mituntersuchte mexikanische 8–Reales keinen Goldnachweis, bei einer Nachweisgrenze von 0,005 %. Damit gibt es erst einmal keinen eindeutigen metrologischen Nachweis für Duncans These von der Herkunft des Prägemetalls. Dieses Negativergebnis könnte eventuell mit der nach Bonialian großen Anzahl mexikanischer Gruben48 erklärt werden oder auf unterschiedlichen Analysemethoden beruhen. Immerhin sprach die Blei–Bismut–Relation (s.o.), für die Verwendung frisch geförderten Silbers.

So fällt der Blick wieder auf die historisch fundierte Beweiskette zurück und hier ist vor allem das enorme Prägevolumen ein gewichtiges Argument für die Herkunft des Metalls für die LIMA-Serie von den erwähnten, im Sommer 1745 erbeuteten französischen Schiffen: Nach Link wurde allein 1746 Silber im Wert von £ 136.431 ausgemünzt.49 In diesem Jahrgang sind reguläre Silbernominale extrem selten, so dass es sich bei den 1746 ausgegebenen Münzen ganz überwiegend um Prägungen der LIMA-Serie handelt.50 Laut Link entsprach dies gut 80 % aller(!) im Zeitraum 1741–1750 geschlagenen Silbermünzen im Gesamtwert von £ 167.703.

Auch wenn nach dem Eindruck des Autors die LIMA-Prägungen des Jahres 1745 durchaus ähnlich häufig im Handel anzutreffen sind wie die des Jahrgangs 1746 steht das insgesamt hohe Prägevolumen der Serie außer Frage.51 Neben Angaben in der einschlägigen Literatur kann auch auf die im Vergleich zu regulären Prägungen niedrigere Bewertung für Six-Pence, Shilling und Half-Crown verwiesen werden, ein klares Indiz für die Häufigkeit gerade dieser Stücke, während die höheren Nominale der Serie zum Teil deutlich über dem Wert regulärer Stücke taxiert werden.52 Offensichtlich schienen die kleinen Nominale von besonderer Bedeutung zu sein, korrelierend mit einer fiskalpolitischen Intention, gerade für den alltäglichen Zahlungsverkehr ausreichend Liquidität zur Verfügung zu stellen.

Abb. 21: Titelblatt Carlisle in 1745 Authentic Account of the Occupation of Carlise in 1745 by Prince Charles Edward Stuart (Exemplar der Bodleian Libraries, University of Oxford).

Dazu passt die enge Verflechtung der weiteren Ereignisse mit der LIMA-Edition: Am 18. November marschierte Charles Edward Stuart in Carlisle ein, worüber er einen “Authentic Account” abfasste, der von Geroge Gill Mounsey herausgegeben wurde (Abb. 21). Am 20. November zog er weiter nach Süden, erreichte am 4. Dezember Derby und stand damit mitten in England. Für einen Moment sah es aus als könne die Lage kippen; angeblich stand schon die königliche Yacht zur Evakuierung von König Georg II. bereit.53 Aber wegen mangelnder Unterstützung und der sich koordinierenden britischen Armee entschied sich Charles von Derby aus zum Rückzug.54 Am 11. Dezember bestätigte Münzmeister William Richard Chetwynd (1684–1770) auf einem Dokument die Anweisung der Bank of England, das Wort LIMA unter das Porträt des Königs zu setzen.55 Ende Dezember wurde die Festung Carlisle unter Führung von Georgs Sohn William August, Duke of Cumberland (1726–1765), zurückerobert; damit war England zunächst wieder befreit56, aber noch waren nicht alle Gefahren beseitigt. Ausreichende Liquidität war jetzt zweifellos ein wichtiger Faktor, um das Vertrauen in die Regierung wiederherzustellen und die Wirtschaft in den passager besetzten Gebieten wieder ins Laufen zu bringen. Das Volumen der Serie war dabei offenbar so groß, dass von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen für die folgenden etwa drei Jahre keine Silbermünzen geprägt werden mussten, trotz eines gewissen permanenten Abflusses infolge der Unterbewertung des Silbers in England.57

Der vertrauensfördernde Effekt der Serie aufgrund ihres Volumens wurde propagandistisch durch den Zusatz „LIMA“ geschickt ergänzt: Er drückt zunächst die Überlegenheit der Navy und ihre Fähigkeit aus, spanisches Silber selbst an den entlegensten Punkten der Welt zu erbeuten. Da diese Überlegenheit als Gottes Werk gesehen wurde, war „LIMA“ zugleich Ausdruck der oben beschriebenen Überzeugung eigener religiöser Überlegenheit und baute auf entsprechende tief verwurzelte Überzeugungen auf. Daneben dürfte „LIMA“ für die Bevölkerung der befreiten Gebiete wie eine programmatische Perspektive gewirkt haben: Das offizielle Bekenntnis zu traditionell britischen Werten und den Zielen eines weltweiten Handels und dem Aufbau eines Empires; ein Versprechen des Königs, dass es unter seiner Führung wie gewohnt weitergeht und jeder wieder seinen vertrauten Beschäftigungen und Geschäften nachgehen könne – das traditionelle „Trade follows Flag“ hier einmal in einem innenpolitischen Kontext.58

Obgleich das Silber für die Serie nicht von Anson und damit aus Mexiko stammte, sondern es sich, wie wahrscheinlich gemacht wurde, um für Frankreich bestimmtes Silber aus Peru handelte, scheint die Verbindung zwischen der Serie und Anson recht bald hergestellt worden zu sein, denn bereits 1762 erwähnt sie Thomas Snelling (1712–1773) in seinem numismatischen Werk.59

Heldenbild im Wandel der Zeit
Als Reaktion auf den Aufstand bildeten sich vielerorts Komitees zur Unterstützung von Regierung und König. In gewisser Weise förderte Prince Charles paradoxerweise das Zusammenwachsen des Landes zu einer Einheit, wozu vielleicht unterschwellig auch die LIMA-Serie beitrug. Auch in anderer Weise spielten Geld und Münzen in den Verlauf des Aufstandes mit hinein: Im März 1746 waren in Irland vermehrt spanische und schottische Münzen im Umlauf aufgefallen, was den Verdacht auf Lieferungen irischen Korns an die Aufständischen erweckte, woraufhin die Navy die Transportwege blockte. Und neben anderen ungünstigen Voraussetzungen war es auch der Umstand, dass eine von den Aufständischen dringend benötigte französische Geldlieferung von der Navy abgefangen werden konnte, der zur endgültigen Niederlage der Jakobiten bei Culloden beitrug.60

Abb. 22: Medaille auf den Sieg bei Carlisle. D 36,75 mm, Au 21,73 g; Medailleur Johann Henrik Wolff (Dänemark). Avers: Büste von Wilhelm August nach rechts im Frack mit Brustband. Umschrift: GUL • DUX • CUMB • DELICIÆ MILITUM (deutsch: „Wilhelm Herzog von Cumberland bei den Soldaten beliebt“). Revers: Der Herzog als römischer Krieger mit der Büste des Königs auf dem Schild bekämpft die Hydra der Rebellion. Umschrift: PRO • PATRE • ET • PATRIA (deutsch: „Für Vater und Vaterland“) und weiter im Abschnitt REB • EX • ANG • PUL • ET • CARL • REDACTUM • DEC • 1745 (deutsch: „Die Rebellen aus England vertrieben und Carlisle befreit Dezember 1745), Eimer 597.

Ikonographisch stellt der Kampf gegen den Drachen auf der Medaille auf Carlisle (Abb. 22) den Herzog in eine Reihe mit Helden aus der Mythologie, während die römische Rüstung den imperialen Anspruch unterstreicht und gleichzeitig für Ordnung und technische Perfektion der britischen Armee steht, im Gegensatz zu den aufständischen Highlandern – welche bezeichnenderweise keltischer Herkunft waren und als rückständig galten.

Abb. 23: Medaille auf den Sieg bei Culloden. 50,83 mm, Au, 96,58 g. Avers: Büste von Wilhelm August in Rüstung mit einem Löwenfell, darunter der Hosenbandorden, nach rechts. Umschrift: GULIELMUS • GEOR • II • R • FIL • DUX • CUMBRIÆ (deutsch: „Wilhelm, Sohn König Georgs II. Herzog von Cumberland”) dazu die Angabe des Medailleurs R. YEO F. (Richard Yeo fecit). Revers: Herzog als Herkules, der die personifizierte und am Boden liegende Zwietracht mit dem Fuß zur Seite stößt und Britannia (wieder) aufrichtet, im Abschnitt PERDVELLIB • EX • ANG • FVGAT • AD • CULLOD • DEBELLAT • 16 • APR • 1746 (deutsch: “Die Rebellen aus England vertrieben und vernichtet bei Culloden 16. April 1746), Eimer 604.


Die Darstellung als Herkules auf der Medaille auf Culloden (Abb. 23) wiederum entspricht der buchstäblichen Wahrnehmung des Herzogs, vor allem in Neuengland. Dort hatte man aus der Ferne nur Hoffen und Bangen können, nun wurde Cumberland zu „Gottes rettendem Werkzeug“ stilisiert, selbst Benjamin Franklin (1706–1790) verglich ihn in seinem Almanach mit dem antiken Halbgott. Orte wurden nach ihm (um-) benannt, ein 1.100 km langer Nebenfluss des Ohio wurde zum „Cumberland River“, ein Teil der Appalachen zu den „Cumberland Mountains“.61
Neben den beiden hier gezeigten Typen wurden auf beide Siege weitere Medaillen geprägt.62 Neben der ikonographischen Botschaft vermitteln auch Umfang und Qualität der Prägungen noch heute ein Gefühl von der großen allgemeinen Erleichterung über diese Erfolge.
Dennoch sollte der Ruhm des Herzogs zumindest im Mutterland bald verblassen, ja ins Gegenteil umschlagen. Im Zusammenhang mit innenpolitischen Spannungen63 gelang es der Opposition, dem Herzog das gnadenlose Verhalten seiner Truppe anzulasten – das Töten flüchtender Highlander direkt nach der Schlacht, dem auch unschuldige Frauen und Kinder zum Opfer fielen, wie auch das unbarmherzige weitere Vorgehen gegen die schottische Bevölkerung mit Morden und Brandschatzen.64 Und so wurde aus dem „Conquering Hero“ aus Händels Oratorium „Judas Maccabaeus“ bald ein „Butcher“ („Der Schlächter“).

Abb. 24: Anson veröffentlichte die Erlebnisse seiner Weltumseglung in Buchform; Titelblatt der französischen Erstausgabe von 1750, erster Band (Foto: Titelblatt Band I, Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek).

Anders Anson, ihm gelang im Mai 1747 erneut ein entscheidender Erfolg mit dem Sieg über eine französische Flotte bei Kap Finisterre, der die Überlegenheit der Navy weiter festigte. Spätestens damit erlangte Anson endgültig den Status eines nationalen Heros vergleichbar Sir Francis Drake (1540–1596), und nun wurde er in den Adelsstand erhoben. 1748, im Jahr des Friedensschlusses von Aachen, erschien sein langerwarteter Reisebericht unter dem Titel „A Voyage Round the World by George Anson“ (Abb. 24).1751 wurde er zum „Ersten Lord der Admiralität“ ernannt, am wohlsten fühlte er sich aber nach wie vor auf See und beteiligte sich auch weiterhin gelegentlich an maritimen Operationen.65
Und wenn es noch eines Beweises für seine Beliebtheit und den Respekt, der ihm gezollt wurde, bedurft hätte, so lieferte ihn die posthum 1768 – er verstarb am 6.Juni 1762 – auf ihn geprägte Medaille aus der Hand von Thomas Pingo, Assistenzmedailleur der Royal Mint (1692–1776) (Abb. 25). Der Avers mit seiner Büste gilt dem Sieg bei Kap Finisterre, der Revers seiner Reise um die Welt, in der Umschrift finden sich die Namen einiger Offiziere seiner damaligen Crew – das große Abenteuer als Teamwork, sicher ganz in Ansons Sinne. Und – Zufall oder nicht – das Jahr der Prägung, 1768, fällt mit dem Beginn der ersten Südseereise von James Cook (1728–1779) zusammen, wobei Cook auch auf von Anson gewonnenen Erfahrungen aufbaute, wie z.B. bei der Wahl des Schiffstyps.
Interessanterweise gibt das Britische Museum die Häufigkeit der Medaille als „not rare“ an, während sie nach eigener Recherche bei einigen größeren Auktionshäusern offenbar im deutschen Münzhandel nicht vorkommt – vielleicht ein Hinweis für den emotionalen Stellenwert, den Anson vermutlich auch heute noch in seiner Heimat genießt und der entsprechend auch für diese Medaille wie für die LIMA–Serie gelten dürfte.

Abb. 25: Posthume Medaille von 1768 auf George Anson, seine Weltumsegelung 1740–1744 und seinem Seesieg am Kap Finisterre am 14.5.1747. Medailleur Thomas Pingo, 43 mm. Ausführung in Gold, Silber und Bronze. Avers: Büste Ansons nach links, hinter ihm bekränzende Victoria auf römischen Schiffsbug stehend. Umschrift: GEORGE • LORD • ANSON • VICT • MAY • III • MDCCXLVII; das Datum 3.5. entspricht dem damals in Großbritannien noch gültigen julianischen Kalender. Revers: Victoria mit Lorbeerkranz und Standarte auf einem chinesischen Drachen (Anspielung darauf, dass erstmals ein britisches Kriegsschiff in chinesische Gewässer vorgedrungen war). Umschrift: innen CIRCVMNA • VIGATION; im äußeren Kreis die Offiziersnamen KEPPEL • SAVMAREZ • SAVNDERS • BRETT • DENNIS • CAMPBEL • MDCCXL • MDCCXLIV. Der Revers wurde mit zwei Stempeln geprägt. Eimer 616.

Fazit
„LIMA“ ist ein kleiner Zusatz auf Kursmünzen, der es in sich hat. Üblicherweise wird er mit Ansons berühmter Reise in Zusammenhang gebracht – und es scheint ja zunächst auch naheliegend. Doch es tauchen Zweifel auf; denn Anson hatte weder Lima bzw. Callao berührt, das von ihm erbeutete Silber stammte mit größter Wahrscheinlichkeit nicht aus Peru, sondern aus Mexiko, und auch der Beginn der Prägungen will nicht recht zu dieser historischen Einordnung, die sich als numismatische communis opinio etabliert hat, passen.
Duncans These, nach der das Silber für die Münzserie von zwei im Sommer 1745 erbeuteten französischen Schatzschiffen stammte, wirkt da um einiges plausibler. Die vom Autor initiierten Metalluntersuchungen stehen zumindest nicht im Widerspruch zu dieser These. Nach Duncans Ausführungen steht dabei „Lima“ für den Ausgangshafen der beiden erbeuteten Schiffe – das aber kann kaum die ganze Geschichte hinter der Serie sein; denn so oft auch Silber erbeutet wurde, ist dem Autor kein weiterer Fall bekannt, bei dem der Ausgangshafen der Beuteschiffe auf den entsprechenden Münzen genannt worden wäre.

Erst der Blick auf die enge zeitliche Verzahnung der Serie mit den Ereignissen des Stuart-Aufstandes macht so deutlich, worum es hier eigentlich ging: Eine Propagandamaßnahme, die in der Situation einer nationalen Bedrohung der verunsicherten Bevölkerung wieder Mut und Vertrauen einflößen sollte. Und das Wort „LIMA“ vermochte dabei in nahezu idealer Weise alle Werte anzusprechen, die den Briten wichtig waren, die sie miteinander verbanden und auf die sie stolz waren – Abgrenzung gegenüber dem Katholizismus, Schlagkraft der Navy, Beherrschung der Weltmeere, weltweiter Handel und Aufbau des Empires. Unterstützt wurde dies ikonographisch durch das zwei Jahre zuvor eingeführte neue und Zuversicht ausstrahlende Porträt von König Georg II. Und die zur Verfügung stehende Silbermenge ermöglichte ein großes Prägevolumen unter Beibehaltung des hohen britischen Standards.
Auch wenn die Serie sicher für den militärischen Ausgang des Aufstandes ohne Bedeutung war, wird man ihr einen gewissen ermutigenden und vertrauensfördernden Effekt insbesondere in den von der vorübergehenden Besetzung betroffenen Landesteilen nicht absprechen können.

Es bleibt die Frage nach der an sich paradoxen Verbindung zu Anson. Zwei Aspekte scheinen hierfür bedeutsam: Zum einen dürfte Potosi in Unkenntnis der tatsächlichen Entwicklung damals noch immer als Zentrum der weltweiten Silberproduktion gegolten haben. Zum anderen wusste man um die Transporte entlang der südamerikanischen Westküste nach Norden. Der Gedanke, die Münzen von der Covadonga seien in Lima geprägt und von Acapulco aus verschifft worden, dürfte für die meisten daher deutlich näher gelegen haben als in LIMA eine Verbindung zu dem Erfolg im Nordatlantik zu vermuten. Zum anderen drückt sich in der Beziehungssetzung ein im Grunde allgemein menschliches Bedürfnis nach einem Leitbild aus: Gerade in der Phase einer so dynamischen Entwicklung, wie sie Großbritannien in jener Zeit durchlief und die durchaus auch mit sozialen Verwerfungen verbunden war, ist ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Orientierungspunkten anzunehmen. Schon die erwähnten Jubelfeiern nach militärischen Erfolgen belegen diesen „Bedarf“, und auch die Medaillen zielten thematisch geradezu hierauf ab. Die jeweiligen Protagonisten präsentierten sich dort ja vom Tenor her übereinstimmend als „Retter der Nation“. Unterschiede bestehen lediglich in der Motivwahl: Vernon eher zeitgemäß als Gentlemen in seinem bekannten Outfit, der Herzog von Cumberland mit Anleihen bei der griechisch-römischen Antike.
Dennoch war es Anson, der zu einem nationalen Mythos avancierte – kraft seiner Persönlichkeit, einer Medaille bedurfte er dafür nicht. Bei ihm verbanden sich ritterliche Tugenden wie Unerschrockenheit, Mut und Gerechtigkeitssinn mit Gradlinigkeit und rationalem Denken. Damit verkörperte er einen neuen, zeitgemäßen Heldentyp, der sowohl klassischen Idealen wie auch den Prinzipien der Aufklärung entsprach und auf den man aufgrund seiner Erfolge zu Recht stolz sein konnte.66 Somit dürfte es der Allgemeinheit als ganz natürlich erschienen sein, Anson mit der LIMA-Serie zu verbinden – gleichzeitig ließ sich so elegant die unbequeme Beziehung zum Stuart–Aufstand verdrängen. Und diese Verbindung mit Anson war offenbar so überzeugend und selbstverständlich, dass sie auch bald schon ihren Weg in die numismatische Literatur fand – und dort bis heute lebendig blieb.

Abkürzungen und Literatur

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    William Ludwig Bischoff, Coinage of El Perú, ANS Conference, New York 1988 (http://numismatics.org/digitallibrary/ark:/53695/nnan75697).
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    Adon A. and Jeanne P. Gordus, Identification of Potosi Silver Usage in Sixteenth–Seventeenth Century European Coinage through Gold–Impurity Content of Coins, in: Bischoff, 1988, S. 21–42.
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    Ronald Paulsen, Hogarth’s Graphic Works, New Haven / London 1965.
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    Manfred Spitzer, Aufklärung 2.0, Gehirnforschung als Selbsterkenntnis, Stuttgart 2010.
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    Eduard Fernández de la Vega, La composición química, la información oculta en el metal de la moneda. Aplicación práctica al caso de los bronces romanos y los reales de a ocho, in José M. De Francisco – F. Retamero, Libro Homenaje a Josep Pellicer e Bru, Barcelona 2020, S. 53–63.
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    Ian Watt, Der bürgerliche Roman, Aufstieg einer Gattung, Frankfurt 1974.
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    Peter Wende, Großbritannien 1500-2000, Grundriss der Geschichte, Band 32, München, 2001.
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    Ian Whyte – Kathleen Whyte, On the Trail of the Jacobites, London / New York 1990.
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    Glyn Williams, The Prize of all the Oceans, London 1999.

Abbildungsnachweis (sofern nicht bereits in der Bildunterschrift angegeben)
Abb. 4: Münzen Gut-Lynt GmbH, Auction 3, Sept. 2021, Los 1545.
Abb. 5: Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG, Osnabrück, Auktion 331, Jan. 2020, Los 846.
Abb. 7: Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG, Osnabrück, Auktion 322, Jun. 2019, Los 1571.
Abb. 8: WAG, Auktion 53, Sept. 2010, Los 3999.
Abb. 9: WAG Online oHG, Auktion 112, Sept. 2020, Los 499.
Abb. 11: Peus-Münzen, Auktion 398, April 2009, Los 989.
Abb. 12: Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG, Osnabrück, Auktion 263, Juni 2015, Los 1810.
Abb. 14: Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG, Osnabrück, Auktion 322, Juni 2019, Los 1567.
Abb. 15: Museo Casa de la Moneda, Madrid, Inv.-Nr. 36088.
Abb. 16: Museo Casa de la Moneda, Madrid, Inv.-Nr. 24130.
Abb. 18: Yale Center for British Art, Paul Mellon Collection, Objekt Nr. 42065, B1981.25.1454.
Abb. 22: Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG, Osnabrück, Auktion 279, Juni 2016, Los 3455.
Abb. 23: Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG, Osnabrück, Auktion 292, März 2017, Los 5076.
Abb. 25: The Trustees of the British Museum, London, Image ID 00030502001, Reference 1886,0105.1.

Anmerkungen

1 Der Verfasser dankt für vielfältige Unterstützung insbesondere Herrn PD Dr. S. Steinbach, Herrn Dr. R. Lehmann, Herrn Kaiser und Frau Kröner (Fritz Rudolf Künker GmbH), Señor Jorge San Juan Breña (Museo Casa de la Moneda Madrid) und den Teams des British Museums London, des Yale Center for British Art New Haven und der Leibniz Bibliothek Hannover.
Anmerkung der Redaktion: Gegenüber der Originalpublikation in den Geldgeschichtlichen Nachrichten wurde der Aufsatz um die Abbildungen 1, 3, 6, 9-10, 13, 17, 19-21 und 24 von U. Werz ergänzt.

2 Englische Waren wie Textilien, Schmiedewaren, Waffen wurden in Westafrika gegen Sklaven für den karibischen Bereich getauscht, von dort ging es mit z.B. Zucker oder Rum zurück nach England, s. Haan 2013, S. 105, S.100–107 sowie Mintz 2007, S. 94, Haan 2013, S. 102–106 u. 229 sowie Williams 1999, S. 1–2.

3 Gomez [o. J.], S. 1.

4 vgl. die Medaille „Convention of Prado “, 1739, Eimer 1987, Nr. 546.

5 Der tatsächliche Wert dürfte unter Berücksichtigung einer Oberflächenanreicherung recht genau bei 92,5 % liegen.

6 Analyse mit Bruker Tracer 5G am 29.12.2020, Dr. Robert Lehmann, Ulm, Messnummer 647–650.

7 Skingley 2015, S. 403.

8 Williams 1999, S. 206 u. S. 210–218.

9 Link 1970, S. 924.

10 Weiteres siehe Abschnitt „Französisches Gold und Silber für die LIMA-Serie?“.

11 Damalige englische Schreibweise: Porto Bello.

12 Colley 2019, S. 11.

13 Gomez [o. J.], S. 14.

14 Vernon pflegte einen aus Grogam, einem groben Stoff, gewebten Mantel zu tragen, das brachte ihm den Spitznamen „Old Grog“ ein. Später wurde der Begriff „Grog“ auf das von ihm in der Karibik in der Marine eingeführte Mischgetränk aus Wasser und Rum übertragen. Die kostenlose Ausgabe von Rum wiederum diente dem Interesse britischer Plantagenbesitzer, vgl. Mintz 2007, S. 204. – Exakt dieser Medaillentyp findet sich bei Eimer nicht gelistet, jedoch einige sehr ähnliche.

15 Williams 1999, S. 3–4.

16 Spies 1993, S. 27.

17 Heuvel 1998, S. 260 u. 268–272.

18 Spies 1993, S. 65, 102, 154–155 und 177.

19 Spies 1993, S. 152; Küster, S. 74.

20 Zitat Dr. R. Lehmann.

21 Smith 2009, S. 354, 382–383, 394–395, 400–401, 410–411.

22 Entsprechend der britischen Kategorisierung untere bis mittlere Kategorie.

23 Williams 1999, S. XVII, S. 46–50, S. 54–66, S. 13–14.

24 In Manila wurde amerikanisches Silber gegen Waren aus China, Indien und Südostasien wie Gewürze, Seide, Porzellan, Tee usw. getauscht, vgl. Bolialian 2018, S. 210 u. Williams 1999, S. 121.

25 Williams 1999, S. XVIII u. XX, 3–8, 20, 120–126, S. 160–161, S. 175 u. 202, S. 206–207.

26 Im Rahmen des Spanischen Erbfolgekrieges war der britischen Flotte am 23. Oktober 1702 ein Überraschungsangriff auf eine spanische Silberflotte in der Bucht von Vigo gelungen; aus den erbeuteten Edelmetallen wurden die Silber- und Goldmünzen der VIGO–Serie geprägt. Diese Serie transportierte die Botschaft, dass die erst kurz zuvor gekrönte Anne auch in ihrer Eigenschaft als Frau über die erforderlichen Qualifikationen einer Oberbefehlshaberin der Streitkräfte verfügte; für König Georg II. stand dies jedoch völlig außer Frage, so dass dieser legitimierende Aspekt bei der LIMA-Serie nicht bestand, vgl. auch Williams 1999, S. 206 sowie Eimer 1987, S. 85.

27 Williams 1999, S. 108, 117, 161, 170, 175 und 207.

28 Freeman, in W. Bischoff 1988, S. 6–7.

29 Die peruanischen Minen hatten im 17. Jh. noch bis zu 60 % des weltweiten Silbers geliefert, Mexiko erst gut 11 %. Im 18.Jh. betrug Mexikos Anteil 57 % gegenüber 32,5 % für Peru, s. Bonialian 2018, S. 210–211.

30 Skingley 2015, S. 404–412.

31 Colley 2019, S. 170–171; Hadlow 2014, S.27–28 u. 53.

32 Colley 2019, S. 19–24, 29–30 und 33.

33 Der Bildausschnitt zeigt zentral eine Dreiergruppe mit einem Gardisten als Symbol für Britannien. Zu seiner rechten, der „guten“ Seite befindet sich eine schwangere Balladensängerin, gekleidet in Weiß als Farbe der Reinheit und Symbol einer Zukunft, die auf dem Protestantismus und der hannoverschen Dynastie gründet. Ein Zettel mit den Zeilen „God Save the King“ hängt aus ihrem Korb. Gegenüber der den Katholizismus symbolisierenden, abgemagerten Zeitungsverkäuferin, die ihn mit oppositionellen Zeitungen von links bedrängt, bleibt der Soldat standhaft. Offenbar handelt es sich um einen Bezug auf den klassischen Topos „Herkules am Scheideweg“. Links am Rand – mit Perücke – ist ein konspirativ mit einem Schotten flüsternder Franzose zu sehen. Solche Stiche waren populär und fanden guten Absatz. S. Colley 2019, S. 45; Paulsen 1965, S. 279.

34 Oratorien wie „Moses in Ägypten“ oder „The Choice of Hercules“ oder auch die Krönungshymne und das Dettinger Tedeum zeigen eindrucksvoll Parallelen zwischen Britannien einerseits und antiken bzw. biblischen Themen andererseits.

35 Erwähnt seien als Beispiel Autoren wie Henry Fielding (1707–1754) oder Daniel Defoe (1660–1731), s. auch Watt 1974, S. 13 und S.79–83.

36 Haan 2013, S. 209–210.

37 Sein Sortiment umfasste Waren u.a. aus Newcastle (Kohle), Lancaster (Überseehafen), Manchester (Tuche), Leeds, Wakefield (u.a. Getreide), Norwich, Coventry (u.a. Uhren), London und weiteren Orten, s. Brewer 1983, S. 208–209.

38 Brewer 1999, S. 224–225; Mintz, S. 201.

39 Brewer 1999, S. 215 u. 228; Colley 2019, S. 66–67.

40 Brewer 1999, S. 210–213 und S. 216–220.

41 Zu sozialen Entwicklungen im Rahmen von Agrarreform, Urbanisierung und Industrialisierung s. Wende 2001, S. 2–21.

42 DeVries 2014, S. 264–267; Mintz 2007, S. 70–71, 142–144.

43 Colley 2019, S. 79; Plank 2006, S. 87-93.

44 Plank 2006, S. 84–85.

45 S. Duncan. Aus numismatischer Sicht kann hierzu auf die Medaille Eimer Nr. 594 verwiesen werden.

46 Williams 1999, S. 217.

47 Gordus 1988, S. 11–14; De La Vega 2020, S. 57–60.

48 Bonialian 2018, S. 210.

49 Link 1970, S. 923.

50 Skingley 2015, S. 408–412.

51 Angaben zu den Prägevolumina waren seitens der Royal Mint leider nicht erhältlich.

52 Chard 2018.

53 Whyte 1990, S. 171.

54 Colley 2019, S. 77, 81 u. 83–85; Whyte 1999, S. 171–174.

55 Duncan.

56 Whyte 1990, S. 168 u. 189.

57 Brewer 1983, S. 206.

58 Colley 2019, S. 99. Zur Bedeutung politischer Stabilität als Voraussetzung für ökonomische Entwicklung s. Wende 2001, S. 137.

59 Duncan.

60 Plank 2006, S. 86; Whyte 1990, S. 201–202.

61 Plank 2006, S.80 und 93.

62 Eimer 1987, S. 86–87, auf Carlisle Nr. 597–601, auf Culloden Nr. 604–610.

63 Hadlow 2014, S. 90–93.

64 Whyte 1990, S. 212 u. 216.

65 Williams 1999, S. 222, S. 228–229.

66 Zum Zusammenhang zwischen „Stolz“ und „Vorbildfunktion“ s. Spitzer 2010, S. 33–43.

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