MÜNZSAMMLUNG, HISTORISCHES MUSEUM HANNOVER (HMH)

Historisches Museum Hannover (Foto: Wikipedia)

Das „Historische Museum am Hohen Ufer“, wie der offizielle Name lautet, wurde 1903 als „Vaterländisches Museum der Stadt Hannover“ gegründet. Es umfasste die Abteilungen Stadtgeschichte, Landesgeschichte sowie Volkskunde Niedersachsens.
1943 gingen die stadt- und militärgeschichtlichen Bestände durch Luftangriffe weitgehend verloren. Nach dem 2. Weltkrieg bereitete man, nun als „Niedersächsisches Heimatmuseum“ den Bau eines neuen Museums vor. 1966 konnte der vom Architekten Dieter Oesterlen entworfene Neubau eröffnet werden. Als eines der ersten bundesdeutschen Museen widmete sich das Haus ab 1978 mit einer Reihe zeitgeschichtlicher Ausstellungen der Aufarbeitung der NS-Zeit.
Aktuell versteht sich das Historische Museum Hannover als das materielle Gedächtnis der Stadt und Ort der Kommunikation über die Geschichte der Stadt und Region Hannover. Die Sammlungen des Historischen Museums Hannover umfassen Objekte vom Mittelalter bis zur Gegenwart in einer großen Bandbreite. Zu den ursprünglichen Beständen kamen in den letzten Jahrzehnten Sammlungsbereiche zur Zeitgeschichte, zur Wirtschafts- und Technikgeschichte und zur Migrationsgeschichte hinzu.

General Carl Graf von Alten (Foto: Wikipedia).

Die Münzen- und Medaillensammlung ist eng verknüpft mit den Museumsabteilungen zur Stadt- und Landesgeschichte. Entsprechend umfasst er stadthannoversche Münzprägungen bis 1674 und landesherrliche Prägungen vom Mittelalter bis 1866 sowie in kleinerem Umfang Hartgeld und Banknoten des Deutschen Reiches bis 1945.
Der numismatische Bestand wird ergänzt durch Sondersammlungen zu Ersatz- und Notgeld. Hier finden sich Wertmarken meist hannoverscher Betriebe und Einrichtungen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Als Teil der „Weltkriegssammlung“ des Museums wurde ab 1914 reichsweit gedrucktes wie geprägtes Ersatzgeld / Notgeld gesammelt, wie es Betriebe, Kommunen und die Armee zu unterschiedlichen Zwecken herausgebracht haben, u.a. in der von Kleingeldmangel geprägten Anfangsphase des 1. Weltkrieges.
Der Bestand an Medaillen ist sehr heterogen. Eine wichtige Gruppe bilden die Medaillen, die sich auf das frühere Herrscherhaus der Welfen beziehen und den Zeitraum vom ausgehenden 17. Jahrhundert bis zum Ende des 19. Jahrhunderts abdecken. Zahlreich sind die ab dem 19. Jahrhundert erschienenen Medaillen auf bedeutende Persönlichkeiten, auf Jubiläen, Vereine, Ausstellungen und herausragende einzelne Ereignisse.

Genraloberst Alexander von Linsingen (Foto: Wikipedia).

Die Sammlung der Orden und Ehrenzeichen umfasst sowohl militärische wie zivile Auszeichnungen. Den Grundstock bildete die Finkam’sche Sammlung hannoverscher und braunschweigischer Orden und Ehrenzeichen aus der Zeit ab 1785, die 1901 als Schenkung ins Haus kam. Schon hier sind auch britische Auszeichnungen vertreten, die hannoversche Soldaten als Angehörige der Kings German Legion und/oder Teilnehmer der Schlacht von Waterloo erhalten haben.
Die Sammlung wurde ausgebaut u.a. durch die verschiedenen Stufen des Guelphen-Ordens und des Ernst-August-Ordens. Zu den herausragenden Exponaten des älteren Sammlungsbestandes gehören Orden, die General Carl Graf von Alten (1764-1840) verliehen worden sind.

Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges begann man Orden und Ehrenzeichen der deutschen Staaten, des Deutschen Reiches und verbündeter Staaten zu sammeln. Besonders zu erwähnen sind die Orden aus dem Nachlass des Generaloberst Alexander von Linsingen (1850-1935), zu denen u.a. der ihm verliehene preußische Schwarze Adler-Orden gehört.
Später sind militärische und zivile Auszeichnungen der NS-Zeit und aus dem 2. Weltkrieg hinzugekommen. Unter dem jüngeren Bestand sind besonders Auszeichnungen der früheren niedersächsischen Ministerpräsidenten Hinrich Wilhelm Kopf (1893-1961) und Alfred Kubel (1909-1999) zu erwähnen. (hmh)

Aktuell ist das Museum für eine mehrjährige Grundsanierung geschlossen. Hier ist das Museum bei museum-digital zu finden.

Aus der Sammlung

Die nachgestellten Symbole zeigen an, ob es sich um einen Text oder einen Videoclip handelt.

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